Vor nicht allzu langer Zeit konnte man auf dem Blog einen spannenden Artikel über das Arbeitsleben im Übergossene Alm Resort lesen – heute greifen wir das Thema erneut auf, allerdings auf ganz persönlichem Level. Der Küchenchef der Alm, Christian Herzog, erklärt uns im Interview seine Sicht der Dinge, warum er sich hier so wohlfühlt und was gerade in seiner Küche passiert.
Was macht die Arbeit in der Alm-Küche so besonders?
Das vielseitige und abwechslungsreiche Arbeiten eines Küchenchefs macht das Ganze so spannend, Kochen ist da nur ein Teil davon. Ich schreibe die Menüs, mache den gesamten Einkauf und sehe mich auch immer nach regionalen Partnern und Lieferanten um. Von Vorteil ist auch, dass ich am Nachmittag frei habe und nicht weit weg von meiner Familie oder Skipisten und Mountainbike-Trails entfernt bin.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag, von früh bis spät, aus?
Um ca. sieben Uhr in der Früh gehe ich aus dem Haus, bringe meine Kinder zur Schule und zum Kindergarten. Danach geht es direkt auf die Alm. Nach einem Frühstücks-Buffet-Rundgang besprechen wir alle zusammen kurz den Tag und verteilen die Aufgaben. Dann wird gekocht, bestellt und organisiert – je nach Wochentag. Von 13 Uhr bis 17 Uhr habe ich Pause, da bin ich meistens zu Hause bei meiner Familie oder auf dem Mountainbike. Ab 17 Uhr wird alles für den Abendservice vorbereitet. Ab 18.30 Uhr wird das Abendmenü serviert. Fertig bin ich so gegen 21.30 Uhr.
Welche Aufgaben hat ein Küchenchef?
Die Aufgaben sind vielfältig und voller Herausforderungen. Ob Mitarbeiterplanung, die Bestellung bzw. Organisation im Einkauf der Waren bis hin zur Qualitätskontrolle sowie der Menüplanerstellung – wir verschreiben uns größter Qualität und hier müssen wir dann auch genau sein.
Welche Fähigkeiten braucht man um Küchenchef zu werden?
Wie schon gesagt, man muss genau sein und den Blick für das Gesamte haben, vor allem im Hinblick auf das Menü. Ausdauer und persönlicher Fleiß sowie die Produktkenntnis und Weiterbildung sind ohnehin selbstverständlich und unerlässlich. Regionalität und Kräuterkunde sind mir persönlich dann sehr wichtig.
Was macht man auf der Alm, wenn man nicht arbeitet?
Wenn ich Zeit habe, am liebsten mountainbiken oder Touren gehen. Am Nachmittag bin ich auf jeden Fall draußen in der Natur, wenn das Wetter passt.
Thema Frühling: Welche Gerichte kommen jetzt besonders gut bei Gästen an?
Bärlauch und Rhabarber sind in unserer Region die ersten Frühlingsboten. Gerichte damit, in jeder Form, kommen immer gut an. Sobald es Spargel aus Österreich gibt, steht auch dieser auf unserer Karte.
Welche Eigenschaften sollte man als Koch auf der Alm mit sich bringen?
Neugierde und Freude am Beruf! Alles andere kommt von selbst. Wir haben ein junges und dynamisches Team, da wird man sofort mitgerissen.
Welche Tipps würden Sie jemandem geben, der sich überlegt, Koch zu werden?
Bevor man eine Lehre beginnt, würde ich eine Schnupperwoche oder ein Schnuppermonat empfehlen, damit man ein Gefühl für die Arbeit bekommt. Wir haben keinen normalen 8-17-Uhr-Job, und gerade das finde ich schön daran. Aber nicht jeder ist dafür geschaffen. Hat man sich dann mal dafür entschieden, steht einem die Welt offen!